Oktober 8, 2023

Wozu dichten?

Die Tinte des Dichters

Alles Denken hilft nichts,

wenn das Herz schwer ist.

Alles Schreiben und Reden bringt nichts,

wenn der Bauch „nein“ sagt.

Tinte ist geduldig,

Papier ebenso.

Wenn die Seele zu zittern beginnt,

ist der Zeitpunkt gekommen,

zu dichten.

Dann wird die Beobachtung zur Muse,

die Erfahrung zur Triebfeder,

die Luft zum poetischen Äther,

und die Hand philosophiert.

Dichten befreit,

gibt Mut, Erlösung, Freiheit,

Wut hinauslassen,

auf den Sandsack boxen

Nennt es Dichterwut.

Das lyrische Ich verstehen,

das lyrische Du entdecken.

Die innere Lyrik wahrnehmen,

Kritik üben, Umdenken erzielen,

dabei das Ohr an der Zeit.

In Erinnerungen schwelgen,

das Nashorn der Kunst verfolgend,

Gedichtbände,

Cellos spielen Verse,

die Schreibfeder tanzt.


Lyrischer Same

Lyrische Gedanken

letztendlich mit dem Wind

und den Wolken ziehen lassen.

Dem Wort folgend.

Sie fallen wie Samen zur Erde,

überwintern,

und keimen dann aus.

Neue Lyrik entsteht,

wenn der Acker gründlich gepflügt wurde.

Es ist schwer,

Lyrik zu hegen und pflegen,

denn sie macht ab und an,

was sie will.

Manchmal wird aus dem Samen

keine Pflanze.

Dann verhallt das Gedicht,

ohne Echo,

ohne Reaktion,

nur ein Solo für Gespenster.

Manche Samen

treiben erst Jahre später aus,

wenn das Feuer der Geschichte,

über sie hinweggebrannt ist.

Verkohlt daliegend,

verbergen sie moderne Gedanken

einer unbewussten Vergangenheit.

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